SAGA hat bereits vier moderne Habitate für die härtesten Klimabedingungen auf der Erde realisiert. Das neueste Projekt ist der Bau eines analogen Mond-Wohnmoduls für die Europäische Weltraumagentur (ESA). Die ESA arbeitet derzeit an einer Nachbildung der Mondoberfläche, um Astronauten auf der Erde für die bemannte Mondmission Artemis im Jahr 2027 auszubilden. Das FLEXHab-Habitat von SAGA ist Teil der 1000 m2 großen Anlage, die eine echte Mondbasis simuliert.
Sebastian Aristotelis zufolge möchte SAGA der Welt eine neue Art von Architektur für den Weltraum vorstellen.
„Architektur für den Weltraum arbeitet üblicherweise mit Kunststoff, Aluminium, Stahl und Nylon – und alles ist weiß. Wir wollten zeigen, dass die Weltraumarchitektur der Zukunft organisch sein könnte. Wir verwenden, wo immer es möglich ist, sowohl für die Bauten als auch für die Inneneinrichtung Wolle, Kork, Filz und Sperrholz.
Materialien für den Bau von Mond-Habitaten müssen möglichst geringe Emissionen aufweisen
Aristotelis erklärt, dass Astronauten zwischen sieben Tagen und bis zu vier Wochen in dem 28 m2 großen FLEXHab-Habitat leben werden. Das bedeutet, dass alle Verbindungen und Materialien gesundheitlich unbedenklich sein und möglichst geringe Emissionen verursachen dürfen. Dies war einer der Hauptgründe dafür, dass bei der Auskleidung der Innenräume des Wohnmoduls WISA®-Birkensperrholz zum Einsatz kam.
„Wir hatten sehr spezifische Materialanforderungen. Wir brauchten ein möglichst festes, hochwertiges Sperrholz mit sehr guter Toleranz und hoher Dichte, das so wenig Emissionen wie möglich verursacht. Giftige Gase können im Weltraum nicht beseitigt werden. Darüber hinaus musste das Sperrholz mit einem gesundheitlich unbedenklichen, organischen Klebstoff verleimt sein. Ich habe mich mit verschiedenen Arten und Sorten von Sperrholz beschäftigt und bin dabei auf WISA-Birkensperrholz gestoßen. Es hat die weltweit höchste Sicherheitseinstufung für Emissionen.“
Ein sauberes und sicheres Innenraumklima ist beim Designprozess von WISA-Sperrholzprodukten von Anfang an ein wichtiger Aspekt. Die Formaldehydemissionen von WISA-Sperrholz liegen deutlich unter den US- und EU-Grenzwerten für holzbasierte Materialien. Das bei der Herstellung von WISA-Produkten eingesetzte WISA BioBond ist eine Verleimungslösung der neuen Generation: Dabei werden im Sperrholzleim mindestens 50 % des Phenols auf fossiler Basis durch biobasiertes Lignin, dem natürlichen Kleber in Bäumen, ersetzt.
Viele Elemente im Wohnmodul bestehen aus WISA-Birkensperrholz: Tische, Schlafkabinen, Schrankinnenausstattung und ein Teil der Wände. Auch die tragenden Teile bestehen zum Teil aus Sperrholz. Aristotelis hat ausgerechnet, dass für das aktuelle Habitat viele Hunderte Kilo Sperrholz – fast zwei Tonnen – verbaut wurden.
„Es ist witzig, dass wir dieses schöne, hochwertige Möbelsperrholz verwenden, und es stellenweise noch nicht einmal sichtbar ist. Aber wegen der geringen Ausgasungen und konstruktiven Vorteile setzen wir es trotzdem ein.“