Im ersten Teil einer zweiteiligen Fallstudie für UPM Plywood verrät der südafrikanische Architekt André Eksteen, warum er WISA-Birch so inspirierend findet.
André Eksteens Auftrag für den Future Africa-Innovationscampus in Pretoria war, gelinde gesagt, eine große Herausforderung – selbst für einen mehrfach preisgekrönten Architekten und Gründungspartner des multidisziplinären Architekturbüros Earthworld Architects in Südafrika.
„Die Architektur des Campus sollte nicht nur bei der Gestaltung der Umgebung eine tragende Rolle spielen, sondern auch eine Quelle der Inspiration für die Studierenden sein.“
Das Konzept musste ferner auf dem „Afri-Tech“-Ansatz basieren, d. h. anspruchsvolle Designprozesse sollten mit lokalen Ressourcen und Fähigkeiten kombiniert werden.
Der Auftrag lautete, 280 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe, einen Speisesaal, ein Forschungsgebäude sowie ein Konferenzzentrum als Hauptanziehungspunkt zu entwerfen. Als Standort war ein abschüssiges Gelände in Strubenkop, einem Vorort von Pretoria, ausgewählt. Von dort bietet sich ein Panoramablick auf den Campus und die experimentelle Farm Proefplaas der Universität Pretoria. Die Mitarbeiter und Studierenden haben gerade erst mit der Nutzung des Campus begonnen, der der interdisziplinären Forschung promovierter Wissenschaftler gewidmet ist.
WISA-Birch-Sperrholz wurde für Gebäuderahmen, Wandvertäfelungen, Möbel, Türen und Decken verwendet. Flexibel anzuwenden, wird es weltweit in allen Arten von Bauprojekten eingesetzt. Eine derart intensive Nutzung in einem Projekt ist allerdings eine Seltenheit.
Der Architekt war bereits mit den Sperrholzprodukten von UPM vertraut, doch selbst er war sich zunächst nicht sicher, ob sich seine Ideen wirklich umsetzen ließen …
„Ich habe mich schon immer von den Materialien, die ich verwende, inspirieren lassen. WISA-Birch und insbesondere seine Dimensionsstabilität brachten mich auf ganz neue Gedanken. Ich hatte schon früher mit Holz gearbeitet, hauptsächlich bei Möbeln und im Ladenbau. Ich entwarf ein Konzept für seinen bautechnischen Einsatz, und die UPM- Mitarbeiter hier in Südafrika meinten, was ich vorhätte, wäre unmöglich!“, sagt er lächelnd.
Die Gebäude wurden wie Puzzles entworfen. Die einzelnen Teile sollten vorgefertigt, an den Standort gebracht und von gering qualifizierten Arbeitern zusammengebaut werden. Dahinter steckte die Idee, ein Arbeitsmodell für künftige Projekte zu schaffen.
Dazu Eksteen: „Wir entschieden uns für einen Designansatz, der die Mitwirkung kleiner und mittelständischer Unternehmen fördert und Technologien nutzt, die keine hochqualifizierten Mitarbeiter erfordern. Deswegen nutzten wir die digitale Bearbeitung, um beim Schneiden, Biegen und Bohren eine hohe Präzision zu gewährleisten. Für die Montage zogen wir dann unqualifizierte Arbeitskräfte heran – was geradezu revolutionär ist.“
„Es gab kleine Teile, die ein Arbeiter allein tragen konnte und die sich von zwei oder drei Arbeitern montieren ließen. Alle Teile wurden verklebt und verschraubt. Was mir am Sperrholz besonders gefällt, ist, dass es so wenig Abfall gibt, auch wenn ich dies beim nächsten Mal noch besser handhaben würde.“
„Sie könnten einwenden, dass der Import von Materialien eine Belastung der Umwelt durch CO2 darstellt, aber ich bin überzeugt, dass wir dennoch ein gutes Gewissen haben dürfen, weil finnisches Sperrholz aus hervorragend und fortschrittlich bewirtschafteten Wäldern stammt. Die Festigkeit von Sperrholz wird unterbewertet. Bei WISA-Birch ist der Leim anders, die Furniere sind relativ dünn, und obendrein lässt sich mit Sperrholz aus Birke eine fantastische Genauigkeit erzielen, die sogar Stahl übertrifft.“
„Universal Plywood überzeugte durch pünktliche Lieferungen und eine hervorragende Planung und war von Anfang an sehr engagiert und zuverlässig. Kommunikation, Effizienz und Timing waren gut. Das beste Beispiel für die Geschwindigkeit der Bauarbeiten ist der Konferenzsaal. Von der Materiallieferung bis zum Ende der Bauarbeiten vergingen neun Wochen.“
Trotz seiner langjährigen Erfahrung wollte Eksteen bei seinen Berechnungen nichts dem Zufall überlassen. „Statiksimulationen und -berechnungen sind bei Verbundstrukturen extrem schwierig. Daher wendete ich mich an einen halbpensionierten Professor der Universität, Professor Wally Burdzig. Seine Erfahrung im Holzdesign reicht bis in die 70er-Jahre zurück, als Brettschichtholz in Südafrika sehr beliebt war. Wir bauten einen Prototyp und testeten die verschiedenen Optionen, bevor wir uns für das Puzzle-Design entschieden.“
André Eksteen ist nun sehr daran interessiert, diese Arbeitsweise noch umfassender einzusetzen, insbesondere mit WISA-Birch und eventuell anderen Produkten von UPM.
„Dies ist der Beginn von etwas ganz Großem für den gesamten afrikanischen Kontinent“, sagt er. „Das Material ist so vielseitig. Und ich möchte es gern noch mehr nutzen. Wenn wir ein Baukastensystem entwerfen könnten, dessen Teile von kleinen örtlichen Fabriken vorgefertigt werden – dann könnten die Menschen ihre Häuser selbst bauen?“
Sie möchten mehr erfahren?
Video von Earthworks Architects über den Future Africa-Innovationscampus
https://www.ewarch.co.za/post/3096/futureafrica/
Raw Studios entwarf gemeinsam mit André Eksteen die Sitzgelegenheiten, Türen und Schallverkleidung für das Konferenzzentrum
https://www.rawstudios.co.za/designing-for-projects-means-starting-from-scratch-and-giving-so-much-more-than-defined-in-the-brief-its-time-for-stilts-part-2/
WISA-Birch stammte von Universal Plywood
https://www.universalply.com/projects/