In einem Projekt im Studiengang Design der Fakultät Gestaltung an der Universität der Künste in Berlin wurde erstmals UPM Grada 2000 als Material eingesetzt. Herausgekommen sind viele beeindruckende Objekte aus dem innovativen Material. Aber der Reihe nach.
Design: Amelie Graf & Eike Julian Voss. „Spring“ – Tiefziehen einer Doppelspirale. © UdK Berlin Industrial Design – Technologie
Professor Holger Neumann ist stets auf der Suche nach neuen Materialien mit großem Gestaltungspotential. Zum einen, um informiert zu sein bzw. zu bleiben und zum anderen, um seinen Studierenden neue Materialien vorzustellen und diese anzuwenden. So ist er im Fall UPM Grada über die Platform „YouTube“ auf das verformbare Birkenfurniersperrholz von UPM aufmerksam geworden. „Es war nicht leicht, dieses Produkt zu finden. Unter dem Begriff ‚Formholz‘ oder ‚Biegesperrholz‘ findet man es nicht, erst im Zusammenhang mit dem Stichwort „Plywood“. Und dann war ich überrascht, dass es hier in Berlin, quasi „um die Ecke“ kurzfristig verfügbar ist.“ Der lagerhaltende Händler in Berlin, die Firma Carl Götz, war somit schnell in dieses Projekt involviert und stellte zusammen mit UPM Platten zur Verfügung.
Design: Amelie Graf & Eike Julian Voss. „3D-Grada“ durch intelligente Perforation. © UdK Berlin Industrial Design – Technologie
Die Versuche konnten beginnen, waren jedoch anfangs nicht nur von Erfolg gekrönt. Aber das konnte man auch nicht erwarten, schließlich mussten sich die Studierenden mit den Eigenschaften von UPM Grada erst vertraut machen. Doch nach dieser Phase waren die Vorteile klar erkennbar: schnell, einfach und sauber ließen sich diverse Formen herstellen. Dabei ging man bis an die Grenzen des Materials und darüber hinaus. Thorsten-U. Schwab vom deutschen Vertriebsbüro der Firma UPM in Hamburg sagte bei einem Vor-Ort-Termin in Berlin: „Ich bin sehr beeindruckt, was Sie alles aus und mit diesem Material hergestellt haben, wenngleich Sie sich oft über unsere Verarbeitungshinweise hinweggesetzt haben. Diese haben Sie teils komplett ignoriert“, ergänzte er mit einem Augenzwinkern.
Design: Anna Kopp, Ayosha Kortlang & Tobias Trübenbacher. „Tension“ – beim Erhitzen sich selbstformendes Objekt durch vorab angebrachte Gummizüge. © UdK Berlin Industrial Design – Technologie
In der Tat wurden viele neue Umformverfahren ausprobiert, aber der Erfolg gibt den Studierenden recht. So wurde das Material beispielsweise mit Luft aufgepumpt, mittels Spanngurten im Ofen ohne weiteres Werkzeug oder gar einer festen Form gebogen. Durch Schlitzen der Platten konnten sogar 3D-Formen hergestellt werden.
Die Ergebnisse sind so beeindruckend, dass sie auf der „interzum“ in Köln (21.5.-24.5.), einer der bedeutendsten Möbelmessen weltweit, zu sehen sein werden, und zwar auf der Sonderausstellungfläche „Disruptive Materials“, die von Dr. Sascha Peters von der Agentur „Haute Innovation“, zusammengestellt wurde, zu finden in Halle 4.2, Stand-Nr. B-068/D-069.
Sollten Sie sich auf den Weg nach Köln machen, planen Sie den Besuch des Standes unbedingt mit ein. Es lohnt sich!